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Freitag, 9. Januar 2015

Die schwierige Jobsuche einer Mama 2.0 - Karriere mit Kind?



Durch euer Feedback habe ich gemerkt, dass das Interesse an meiner Jobsuche wirklich groß zu sein scheint - Vielen Dank dafür. Da ich euren Wünschen gern nachkomme, hier wieder mal ein kleiner Beitrag zu diesem Thema. 

 
In der letzten Woche hat sich berufsmäßig noch nicht wirklich was getan. Es kamen wieder  zwei, drei Absagen und diese typischen "Vertröst-Mails" á la "Wir prüfen Ihre Unterlagen noch immer genau zwecks Ihrer Fähigkeiten. Dies wird voraussichtlich einige Zeit in Anspruch nehmen." Grrrrrr.... 

Ich habe die letzten Tage auch genutzt, viele Telefonate mit den verschiedensten Firmen zu führen. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass ich mich schon lange nicht mehr nur in meiner Branche bewerbe, sondern auch auf so viele andere Stellen - von Reinigungskraft über Verkauf, Vertrieb bis hin zu Positionen für Führungskräfte, für die mir eigentlich die Voraussetzungen fehlen. Aber was will man machen - die Hoffnung, dass dadurch überhaupt mal irgendwas klappt ist immer noch da! Doch bisher hat das auch nichts endgültiges gebracht. 

Von meinen bisherigen Vorstellungsgesprächen war ich bereits mehrmals unter den letzten zwei Favoriten, aber im Endeffekt kam dann doch die Absage. Für mich mehr als deprimierend. 

Wenn ich so die Erfahrungen von anderen berufstätigen Müttern höre, weiß ich, woran es wohl liegen wird. Mit einem kleinen Kind, egal ob auch ein Vater vorhanden ist, der sich um das Kind mit kümmert oder nicht, ist es verdammt schwer für eine Frau auf dem Arbeitsmarkt. Männer haben es da seltsamerweise immer einfacher. Die können 5 Kinder haben und trotzdem sind ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt nicht schlechter. Woran das liegt? Meiner Meinung nach ganz klar an dem veralteten Rollenbild zwischen Mann und Frau. Die Frau ist für die Erziehung der Kinder und den Haushalt zuständig, der Mann dafür, die Familie zu ernähren. Es scheint auch völlig nebensächlich zu sein, dass sich die Kinder in Vollzeitbetreuung befinden. Leider ist diese Ansicht zum großen Teil auch auf dem Arbeitsmarkt noch  der Fall. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel! 

Sogar in meinem näheren Umfeld wurde ich schon scharf kritisiert, wieso ich mir ein Kind "anschaffe", wenn ich denn arbeiten möchte und mich nicht um mein Kind kümmern möchte. Aber schließt denn das Eine das Andere automatisch aus? Ich kann doch auch für mein Kind da sein, obwohl ich einen Job habe. Und ich denke, das Geld verdienen auch eine Form des "sich Kümmerns" ist. Denn wie schon oft betont: ohne Geld kann man seinen Kindern auch nicht viel bieten und leider Gottes kommt man in dieser Welt ohne Geld leider nicht weit. JA, ich weiß, Geld ist nicht alles und man kann auch nicht alles davon kaufen, aber ohne geht es halt auch nicht. Also nur weil eine Mutter sich dafür entscheidet, sich nicht nur über das Mama-sein definieren zu wollen, sondern auch einer beruflichen Tätigkeit nachzugehen, ist man doch nicht gleich eine schlechte Mutter!?

Ich kann es wirklich nicht nachvollziehen, wieso eine solche Denkweise auch in unser heutigen modernen Gesellschaft noch derart stark vertreten ist. Warum nur wird es einem SO schwer gemacht?

Doch zurück zu meiner Jobsuche...heute hat sich interessanterweise tatsächlich gezeigt, dass Ausnahmen die Regel bestätigen. Vor ein paar Tagen hatte ich mich auf eine für mich unglaublich interessante Stelle beworben, vor der ich zugleich auch sehr viel Respekt hab. Eine kleine Herausforderung also. Und tatsächlich hatte ich heute ein längeres Telefonat mit dem Geschäftsführer dort, den es tatsächlich nicht stört, dass ich eine kleine Tochter habe und jetzt quasi frisch aus der Elternzeit komme. Er hat mich prompt zu einem Vorstellungsgespräch demnächst eingeladen. Allerdings werden wir sehen, was daraus wird, da er mir ehrlicherweise schon gesagt hat, dass auch wenn er so begeistert von meinen Unterlagen ist, ich das Anforderungsprofil nicht 100%ig erfülle und wir daher einfach mal sehen müssen was das Gespräch bringt. Ich bin gespannt und halte euch auf dem Laufenden, wenn ich weitere Infos habe. Es wäre nach so langer Zeit aber soooo toll und endlich die "Erlösung".

Sollte sich daraus nichts ergeben habe ich auch bald meinen Termin beim Arbeitsamt, wo wir über das Thema Umschulung sprechen werden. Ich versuche schon, dem ganzen nicht mehr ganz so abweisend entgegen zu treten und auch weiterhin positiv zu denken, auch wenn das wirklich nicht mehr einfach ist.

Aber an euch Jobsuchenden: Wir schaffen das - 2015 wird unser Jahr!

Wie sehen denn eure Erfahrungen diesbezüglich aus?




5 Kommentare:

  1. Ich habe mich jetzt für Umschulung entschieden, mit 2 kleinen Kindern geht gar nichts und so habe ich wenigstens 3 Jahre was und jeden Monat mein geld.

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    1. Schön, von dir zu lesen. Was für eine Umschulung machst du denn?

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  2. In die Richtung Personalplanung und Lohnbuchhalter, ist noch nicht fest. Aber die beste, auch finanziell, Lösung

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    1. Ja das hoffe ich sehr für dich! Ich drücke dir die Daumen und wünsche dir viel Erfolg! :-)

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