Umso
wichtiger ist es, dass sich Mama (und/oder Papa) auch mal kleinere (oder unter
Umständen auch größere) Auszeiten nehmen. Und das ist am Anfang, zumindest nach
meiner eigenen Erfahrung, viel einfacher gesagt, als tatsächlich in die Tat
umgesetzt.
Ja,
ich muss zugeben, am Anfang habe ich das gar nicht auf die Reihe bekommen mit
Baby, Haushalt, Partner und Zeit für mich selbst...
Da
lag sie nun neben mir in ihrem Bettchen - unsere traumhafte Prinzessin, unser
Ein und Alles, unser absolutes Wunschkind. Tagsüber friedlich schlafend und
trinkend, nachts dafür putzmunter und nur am Weinen. Das Weinen lag, wie wir
später erfahren durften, letztendlich an den berüchtigten Dreimonatskoliken.
Doch das nur am Rande.
Also
da saß ich nun und sah meiner kleinen Maus beim Schlafen zu, übermannt von
meinen Gefühlen, dem Hormonchaos und der unbeschreiblich heftigen Müdigkeit.
Kaum entschied ich mich, selbst mal die Augen zu schließen, wurde Emily wach
und hielt uns wieder auf Trab. Das führte dazu, dass ich teilweise echt
überfordert war, Emilys Bedürfnissen gerecht zu werden und trotzdem Haushalt
und alles was noch anfällt auf die Reihe zu bekommen.
Von
vielen Seiten kam der Hinweis, ich solle mir mal Zeit für mich nehmen, das
würde Wunder wirken und wäre enorm wichtig. Für mich zum damaligen Zeitpunkt
nicht nachvollziehbar - wo soll ich das denn noch unterbekommen? Doch genau DAS
ist der Punkt: Um sich selbst mal ein wenig Ruhe zu gönnen oder einem kleinen
Hobby nachgehen zu können, war es für mich unglaublich wichtig, eine
ordentliche Struktur in den Alltag zu bekommen. Zu geregelten Zeiten aufstehen,
essen, spazieren gehen. Und zu meinem absoluten Erstaunen wurde durch den
Rhythmus auch das Miteinander zwischen Emily und uns um einiges leichter. Ich
erkannte, dass sie halbwegs regelmäßige Schlafenszeiten hat, in denen ich mich
um Haushalt und Co. kümmern konnte, wodurch auch mein persönlicher
Wohlfühlfaktor langsam aber stetig stieg. Die Schlafenszeiten änderten sich
natürlich regelmäßig aber ich lernte, mich auch daran anzupassen.
Als Emily
etwa 4 bis 5 Monate alt war, wurden wir immer mehr zu einem eingespielten Team,
kamen auch alleine unter der Woche, wenn Papa auf Montage war, immer besser
miteinander klar und ich hatte meinen Tag mittlerweile so gut strukturiert,
dass ich immer mehr Zeit fand, mal wieder meinen Interessen nachzugehen -
Lesen, TV gucken, Telefonieren...Im Laufe der Monate fühlte ich mich Stück für
Stück wieder wie eine eigenständige Frau, die nicht NUR Mama ist, sondern auch
eigene Bedürfnisse hat. Und nicht zu vergessen, soll ja auch die Partnerschaft
nicht zu kurz kommen.
Jetzt
ist Emily fast 18 Monate alt und ich habe das Alltagschaos mit Haushalt,
Jobsuche und Kind mittlerweile so gut im Griff, dass ich abends, wenn Emily im
Bett ist immer mal ein bisschen Zeit für mich und meine Interessen habe. Sobald
ich einen Job gefunden habe, wird sich die jetzige Struktur natürlich auch
nochmal ändern. Haushalt und Co. können dann eben nicht mehr erledigt werden,
wenn Emily bei der Tagesmutti ist sondern müssen eben nach Arbeit erledigt
werden. Durch unseren Umzug im vergangenen Jahr, muss der Papa ja aber
glücklicherweise nicht mehr auf Montage und greift mir gut unter die Arme.
Mir
ist bewusst, dass es vielen Mamas auch gar nicht so schwer gefallen ist, sich
in den Alltag mit Kind hineinzufinden. Diese Muttis habe ich damals beneidet
ohne Ende! Doch mittlerweile kann ich euch Mamas, die damit ebenso
Schwierigkeiten haben wie ich damals, nur den Tipp geben: STRUKTUR und ein geordneter
Tagesablauf sind die halbe Miete! Mit der täglichen Routine erkennt man auch
viel leichter, zu welchen Zeiten mal Zeit für einen selbst oder auch als Paar bleibt.
Wenn Mama (und Papa) glücklich und zufrieden sind, merken die kleinen Mäuse das
ganz genau und werden ebenfalls oftmals viel ruhiger. Für uns eine
hervorragende Basis für ein harmonisches Familienleben. Wenn ihr euch unsicher
oder hilflos fühlt, bittet eure Hebamme, Familie oder Freunde um Hilfe! Ihr
seid nicht alleine!
Also
liebe Mamas und Papas: Gönnt euch hier und da mal ein paar Auszeiten, selbst
wenn es nur mal ein heißes Bad für 15 Minuten ist. Einfach mal alles von sich
strecken und den Gedanken freien Lauf lassen wirkt manchmal Wunder! Gern könnt
ihr mir ja mal von euren Erfahrungen berichten!
In
diesem Sinne wünsche ich euch allen noch eine gute Nacht und bis zum nächsten
Mal!
Ja, da hast du Recht :) Eine gute Struktur in den Tag zu bringen bewirkt Wunder, wenn man Mama wird :) Bei uns klappt das ganz gut. Zu Beginn habe ich die Pausen nur zum Aufräumen und wichtige Aufgaben erledigen genutzt, wenn mein Kleiner mal schlief. Jetzt versuche ich aber auch immer mehr darauf zu achten, mir in dieser Zeit auch mal etwas Gutes zu tun :)
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